Weltkulturerbe in Gefahr? Minister sorgt für Kritik

Auf jüngste Äußerungen von Ezzatollah Zarghami, Minister für Kulturerbe, Kunsthandwerk und Tourismus des Iran, über die Gebiete rund um das Grabmal von Kyros II. im Südiran reagieren Umweltexperten und Archäologen mit Sorge. Auch die Kritik in den sozialen Netzwerken reißt nicht ab.

Zarghami hatte Medienberichten zufolge am vergangenen Mittwoch während eines Besuchs in der südiranischen Provinz Fars gesagt, dass die Menschen in der Nachbarschaft des Weltkulturerbes weder hohe Gebäude errichten noch Landwirtschaft betreiben oder Brunnen graben dürften, und angekündigt, er wolle „das Problem lösen“. Zarghami forderte außerdem Präsident Ibrahim Raissi auf, das Thema sowohl im Obersten Rat der Kulturrevolution als auch ins Kabinett aufzunehmen.

Der Archäologe Shahram Zare bezeichnete Zarghamis Aussagen als „einen Angriff“ gegen das Weltkulturerbe. Bodenabsenkungen würden das Grabmal schlucken, falls Brunnen im Gebiet gegraben würden, warnte der Umweltexperte Ismail Kahrom in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Emtedad No. Seit Jahren wird im Iran über Bodensenkungen, so genannte Dolinen, berichtet. Ein Hauptgrund ist laut Experten die übermäßige Grundwasserentnahme durch Brunnen.

Seine Aussagen seien „verdreht“ worden, reagierte Zarghami am Sonntag auf die Kritik. Sein Ministerium wolle in der Nähe des Grabmals keine Brunnen graben. Er habe lediglich auf darauf reagiert, dass das Leben der AnwohnerInnen „ins Stocken geraten“ sei.

Das Grabmal von Kyrus II. liegt in der altpersischen Residenzstadt Pasargad in der Provinz Fars im Süden Irans. Kyros II., bekannt als Kyros der Große, regierte Persien im sechsten Jahrhundert v. Chr. als sechster König der Achämeniden-Dynastie.

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