Lehrkräfte protestieren in Dutzenden Städten
In mehr als 30 iranischen Städten sind am Donnerstag Lehrer*innen auf die Straße gegangen. Bilder und Videos in den sozialen Netzwerken zeigen die Kundgebungen. Sie würden nicht zum Unterricht erscheinen, falls ihre Forderungen weiterhin nicht erfüllt würden, drohen die protestierenden Lehrer*innen.
Die Lehrkräfte demonstrieren für die seit Monaten vom Parlament in Aussicht gestellte Erhöhung ihrer Gehälter. Unter anderem in der Hauptstadt Teheran sowie in Bandar Abbas am Persischen Golf fordern sie darüber hinaus die Freilassung inhaftierter Kollegen.
Lehrerverbände in verschiedenen Städten hatten Lehrer*innen zu den Versammlungen am Donnerstag aufgefordert. In den vergangenen Monaten war der Verband der iranischen Lehrer*innen aufgrund ähnlicher Aufrufe unter Druck geraten. Der Verbandssprecher in der Nordprovinz Gilan, Aziz Ghasemi, war Ende September vorübergehend in Haft genommen worden.
Der Lehrerberuf gehört nicht zu den gutbezahlten Tätigkeiten im Iran und hat in den vergangenen Jahrzehnten massiv an sozialem Image eingebüßt. Durch die anhaltende Inflation rutschen immer mehr aktive und pensionierte Lehrkräfte in die Armut.