Mohammed-Karikaturen: Khamenei spricht junge Franzosen an
Das religiöse Oberhaupt der Islamischen Republik Iran reagierte am Mittwoch mit einer kurzen Botschaft an junge Französ*innen auf die Entwicklungen rund um die Mohammed-Karikaturen in Frankreich.
„Warum ist es eine zulässige Handlung, den Propheten des Islam zu beleidigen, aber ein Verbrechen, am Holocaust zu zweifeln?“, heißt es in der Botschaft, die auf französisch veröffentlicht wurde.
Sei diese „dumme Tat“ nicht eine Beleidigung für das Gewissen einer Nation, die ihn zum Präsidenten gewählt habe, kritisiert Ayatollah Ali Khamenei in seiner Botschaft den französischen Präsidenten Macron, der sich in den vergangenen Tagen für die Meinungsfreiheit ausgesprochen hat.
Auch der iranische Staatspräsident Hassan Rouhani hat auf die Debatte um die Karikaturen reagiert. Die Beleidigung eines Propheten sei keine Kunst, sondern unmoralisch und fördere Gewalt, sagte er auf der Kabinettssitzung am Mittwoch. Rouhani forderte den Westen auf, sich aus den Angelegenheiten der islamischen Länder herauszuhalten, wenn er wahrhaft nach Frieden, Brüderlichkeit und Sicherheit strebe.
Am Mittwoch gab es darüber hinaus eine Protestversammlung einer regimetreuen Gruppe vor der französischen Botschaft in Teheran. Am Dienstag hatte das iranische Außenministerium den Geschäftsträger der französischen Botschaft in Teheran vorgeladen.