Preisgekrönter Journalist verurteilt

Der iranische Wirtschaftsjournalist Mohammad Mosaed ist zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Davon solle er vier Jahre absitzen, teilte Mosaed am Mittwoch auf Twitter mit. Zudem sei er zu zwei Jahren Berufsverbot verurteilt und seine Kommunikationsgeräte beschlagnahmt worden, so der Journalist.

Mosaed ist für seine Enthüllungen von Korruption im Iran bekannt. Er wurde aufgrund seiner kritischen Tweets während der Sperrung des Internets im vergangenen November im Iran verhaftet. Er kam nach gut zwei Wochen bis zu der Gerichtsverhandlung zunächst frei. Ende Februar war Mosaed dann erneut vom Geheimdienst der Revolutionsgarde vorgeladen worden und musste seine Aktivitäten in den Sozialen Netzwerken einstellen. Der Grund soll seine Kritik an den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie gewesen sein.

Mohammad Mosaed wurde im Juli mit dem diesjährigen Preis des in den USA ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten (Committee to Protect Journalists, CPJ) ausgezeichnet. Im Mai war er für seine Berichterstattung in Zeiten von Corona mit dem Freedom of Speech-Award der Deutschen Welle ausgezeichnet worden. 2018 wurde er für seine Recherchen in Korruptionsfällen mit dem bedeutendsten Preis der iranischen Wirtschaftsjournalisten, dem Aminozarb-Preis, gewürdigt.

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