AI: Berichte von drakonischer Folter
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International dokumentiert in ihrem jüngsten Bericht barbarische Folter an Inhaftierten der Proteste vom November 2019 im Iran. Laut AI wurden insgesamt 7.000 Männer, Frauen und Kinder während der brutalen Niederschlagung der landesweiten Proteste binnen weniger Tage festgenommen.
Dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht liegen laut AI 69 mündliche und sieben schriftliche Interviews auf Farsi zugrunde. Diese Informationen habe die Organisation „aus erster Hand“, darunter von Opfern und deren Angehörigen, aber auch von Quellen in den Gefängnissen.
Der 80-seitige Bericht hält unter anderem Festnahmen von Minderjährigen, Schläge, Entblößungen, das Sprühen von Pfefferspray sowie Elektroschocks auf und an Genitalien, Waterboarding und das Verabreichen chemischer Substanzen als Foltermethoden an Festgenommenen vom November 2019 fest.
In allen von Amnesty International dokumentierten Fällen seien die Opfer außerdem verschiedenen Formen psychischer Folter ausgesetzt gewesen, um Geständnisse zu erzwingen, so AI. Sie seien durch erniedrigende verbale Beleidigungen und Schimpfwörter sowie Einschüchterung und Belästigung ihrer Familienmitglieder unter psychischen Druck gesetzt worden. Ihnen sei mit Festnahme, Tötung oder Verletzung ihrer Eltern oder Ehepartner sowie mit Vergewaltigungen an ihnen oder weiblichen Familienmitgliedern gedroht worden.
Amnesty International kritisiert in dem Bericht zudem die gewaltsamen Festnahmen und das Verschwinden von Opfern sowie die Unterbindung jeglicher Kontakte zur Außenwelt und die systematische Verweigerung von Rechtsbeiständen für die Opfer während der Verhöre.
Die Organisation fordert alle UN-Mitgliedstaaten auf, die iranischen Machthaber aufzurufen, das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit zu respektieren.
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