Menschenrechtsorganisation warnt vor drohenden Exekutionen

Die Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights hat vor der Vollstreckung mehrerer Todesurteile gewarnt. Mit Blick auf die Vollstreckung des Todesurteils gegen Kamran Rezai, der bei den landesweiten Proteste im November 2019 verhaftet wurde und im Adelabad-Gefängnis in Shiraz inhaftiert ist, Hinrichtung von Milad Zohrevand, einem Inhaftierten der Proteste „Frau-Leben-Freiheit“, sowie Ayoub Karimi, einem sunnitisch-kurdischen Häftling im Qezelhesar-Gefängnis in Karaj, und einem politischen Häftling der 1980er Jahre namens Hormoz Saberi (Ghodratollah Saber Motlaq) warnt die Organisation vor der Gefahr weiterer Exekutionen politischer Gefangener.

Mahmoud Amirimoghaddam, der Direktor dieser Organisation, sagte mit Blick auf den Anstieg der Hinrichtungen von politischen Gefangenen und Demonstranten im Iran in den vergangenen Tagen und Wochen: „Das Leben der politischen Gefangenen und der zum Tode verurteilten Demonstrant*innen ist in ernster Gefahr. Das verstärkte Schweigen der internationalen Gemeinschaft ist nicht akzeptabel. Die derzeitigen Führer der Islamischen Republik haben eine Geschichte von Massakern an politischen Gefangenen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Es ist nur der hohe politische Preis von Seiten der internationalen Gemeinschaft, der sie vom Wiederholen dieser Verbrechen abhält.“

Die Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHRNGO) hat unterdessen die Hinrichtung von Kamran Rezai im Zentralgefängnis von Shiraz am Donnerstag, den 30. November, bestätigt.

Die Organisation berichtete unter Berufung auf eine informierte Quelle: „Kamran Rezai wurde während der landesweiten Proteste von 2019 wegen des Mordes an einem Basij-Mitglied unter Anklage gestellt und verbrachte sieben Monate in Einzelhaft, wo er unter Folter dazu gezwungen wurde, gegen sich selbst auszusagen. Die Folter war so weitreichend, dass Kamran sagte, sein Urin sei für lange Zeit blutig gewesen und sein rechtes Ohr sei beschädigt gewesen. Er sagte immer wieder, dass er unschuldig sei.“

Die Quelle sagte auch, dass Kamran Rezai seinen Vater im Alter von acht Jahren verloren habe und mit seiner Stiefmutter gelebt habe, die keine familiären Bindungen zu ihm hatte, um sich in dieser Zeit um ihn zu kümmern.

Auch Ayoub Karimi ist Informationen der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights zufolge bereits hingerichtet worden. Gemäß diesem Bericht war Ayoub Karimi wegen Kriegführung gegen Gott und Verderbnis auf Erden zum Tode verurteilt worden. Mit ihm wurden sechs weitere Häftlinge im Qezelhesar-Gefängnis in Karaj getötet.

Die neuen Informationen dieser Organisation deuten darauf hin, dass von den sechs anderen Häftlingen zwei wegen Vorwürfen im Zusammenhang mit Drogen und vier weitere wegen vorsätzlichen Mordes zum Tode verurteilt worden waren.

Die Menschenrechtsorganisation IHRNGO betont, dass die Zahl der Hinrichtungen von Häftlingen unter dem Vorwurf von Drogenkriminalität in den vergangenen drei Jahren stark angestiegen ist. Es heißt, dass im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2022, in denen 91 Personen wegen Drogen-Anklagen hingerichtet wurden, die Hinrichtungsrate in diesem Jahr um 126 Prozent gestiegen sei und „206 Hinrichtungen mit solchen Anklagen registriert” worden seien.

Die Menschenrechtsorganisation erinnert daran, dass im Jahr 2022 mindestens 582 Personen in den Gefängnissen im Iran hingerichtet wurden, und hebt hervor, dass die inländischen Medien nur 71 dieser Exekutionen gemeldet haben.

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