Islamisten in Ghom bekämpfen den Valentinstag
Die Staatsanwaltschaft der Stadt Ghom hat „Verbreitern anti-kultureller Symbole wie dem Valentinstag“ mit „konsequenten Strafen“ gedroht. Sie reagiere damit auf „Forderungen besorgter Familien“, berichtete die Nachrichtenagentur ISNA am Donnerstag.
Geschäften, die sich nicht an entsprechende Anordnungen hielten, drohten bis zu sechs Monaten Geschäftsverbot, heißt es weiter. Über die möglichen Ordnungswidrigkeiten oder die Identität der „besorgten Familien“ machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben.
Die Stadt Ghom liegt circa 120 Kilometer südlich von Teheran und ist für ihre Theologische Hochschule bekannt. Sie wird auch die „religiöse Hauptstadt“ des Iran genannt.
Der Begriff „besorgte Bürger“ beziehungsweise „besorgte Familien“ taucht öfter im Sprachgebrauch der konservativen Machthaber im Iran auf; besonders, wenn es um den Schutz „iranisch-islamischer Werte“ geht oder darum, bestimmte politische Ziele zu propagieren.
Der Valentinstag wird vom iranischen Regime als Symbol westlicher Lebensweise und Beispiel der „kulturellen Invasion“ abgelehnt.
Der Chef des Verbands der iranischen Kurzwarengeschäfte, Hossein Dokmechi, hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass die Mitglieder des Verbandes dazu aufgerufen seien, am Valentinstag keine Luftballons zu verkaufen. Luftballons „mit einer bestimmten Farbe und Form“ seien „die Verbreitung fremder Kulturen“, hatte er die Entscheidung begründet.
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