Reporter ohne Grenzen kritisiert Aufforderungen zur Reue

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RoG) kritisierte in einer Erklärung den aktuellen Druck des Staates auf Journalist*innen und Aktivist*innen im Iran. Diese seien in den vergangenen Wochen dazu gezwungen worden, im Internet öffentlich Reue zu zeigen und sich für zuvor geäußerte Meinungen zu entschuldigen, heißt es in der am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Erklärung.

Diese „Online-Bekehrungsaufforderungen“ des islamischen Regimes seien „eine neue Unterdrückungsmethode“, mit der Journalist*innen und Aktivist*innen zum Schweigen gebracht werden sollten, so RoG.

In den vergangenen Wochen hatten sich mehrere Journalist*innen in den sozialen Netzwerken von ihren zuvor geäußerten Meinungen distanziert. Sie hatten sich unter anderem kritisch über Gerichtsurteile gegen Umweltschützer*innen geäußert.

Laut Informationen von Reporter ohne Grenzen erfolgten diese Distanzierungen auf Druck des Geheimdienstes der Revolutionsgarde. Demnach seien die Journalist*innen und Aktivist*innen vorgeladen beziehungsweise mit Festnahme bedroht worden.

Der Zwang, online Reue zu zeigen, sei die alte Politik des iranischen Regimes, politische Gefangene zu bekehren und Fernsehgeständnisse zu erzwingen, so der Iran-Referent von Reporter ohne Grenzen, Ali Moini.

Laut Reporter ohne Grenzen belegt die Islamische Republik Iran 2020 auf der weltweiten Liste der Pressefreiheit unter 180 Ländern Platz 173.

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