Korruption in der Revolutionsgarde

Höchste Ebenen der iranischen Revolutionsgarde sollen in milliardenschwere Korruptionsaffären verwickelt gewesen sein. Das geht aus einer Audiodatei hervor, die am Donnerstag exklusiv vom persischsprachigen Nachrichtenportal Radio Farda in Prag veröffentlicht wurde. Sie gibt ein vertrauliches Gespräch zwischen dem ehemaligen Kommandanten der Revolutionswächter, Mohammad Ali Jafari, und seinem Stellvertreter für wirtschaftliche Angelegenheiten, Sadegh Zolghadrnia, aus dem Jahr 2018 wieder.

Dem Gespräch zufolge sollen der ehemalige Oberbürgermeister Teherans und heutige Parlamentspräsident, Brigadegeneral Mohammad-Bagher Ghalibaf, der damalige Kommandant der Eliteeinheit der Revolutionsgarden, General Qasem Soleimani, der damalige Koordinator der Revolutionsgarden, Dschmalodin Aberumand, und der Chef des Geheimdiensts der Revolutionsgarden, Hossein Taeb, an großen Korruptionsaffären und deren Vertuschung direkt beteiligt gewesen sein.

Offizielle Stellungnahmen zu den Vorwürfen gibt es bisher nicht. Am Sonntag bestätigte die Nachrichtenagentur Fars allerdings die Echtheit des Gesprächs indirekt. Es handele sich um eine Datei, die bereits vor zwei Jahren veröffentlicht worden sei, schrieb die der Revolutionsgarde nahestehende Nachrichtenagentur. Sie werde in den kommenden Tagen ausführlich darüber berichten.

Korruptionsvorwürfe gegen die Teheraner Stadtverwaltung unter Ghalibaf wurden bereits nach seiner Amtszeit im Jahr 2017 laut. Sein Stellvertreter, Issa Sharifi, wurde in diesem Zusammenhang zu 20 Jahren Haft und einer Geldstrafe verurteilt.

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