Kiew entzieht iranischem Botschafter Akkreditierung

Das iranische Außenministerium reagierte am Samstag auf den Entzug der Akkreditierung des Botschafters der Islamischen Republik in der Ukraine. Die Entscheidung beruhe auf „unbestätigten Berichten“ und sei durch „Medienmanipulationen aus dem Ausland“ zustande gekommen, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Nasser Kanani. Er bedauerte die Entscheidung und behauptete, die Islamische Republik verfolge im Krieg zwischen Russland und der Ukraine „die klare Politik der aktiven Neutralität“. Er sprach auch von der Notwendigkeit „angemessener Gegenmaßnahmen“ seitens des Iran.

Botschafter Manouchehr Moradi muss damit die Ukraine verlassen. Auch das diplomatische Personal der Islamischen Republik dort solle erheblich reduziert werden, meldete das ukrainische Außenministerium. Es hatte am Freitag erklärt, dass die Regierung in Kiew dem iranischen Botschafter wegen der Lieferung von Kampfdrohnen an Russland die Akkreditierung entzogen habe. Die Lieferung sei „ein unfreundlicher Akt“, der den bilateralen Beziehungen zwischen Teheran und Kiew „einen schweren Schlag“ versetze. Das ukrainische Militär hatte zuvor den Abschuss von iranischen Kamikaze-Drohnen des Typs Shahed-136 in der Nähe der Hafenstadt Odessa gemeldet. Beim Einsatz der Drohnen durch das russische Militär sei ein ukrainischer Zivilist getötet worden.
Teheran hatte bisher Berichte über Drohnenlieferungen an Russland dementiert.

Das religiöse Oberhaupt der Islamischen Republik Iran, Ali Khamenei, hatte Mitte Juli bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Teheran Russlands „Initiative zum Handeln“ in der Ukraine gelobt. Beide Länder stützen gemeinsam das Assad-Regime in Syrien. Teheran zählt auch bei den Atomverhandlungen mit den UN-Vetomächten und Deutschland auf die Unterstützung von Russland und China.

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