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Keine Frauen mehr in der Werbung

Das Kulturministerium der Islamischen Republik Iran hat verfügt, dass Werbung künftig ohne die Mitwirkung von Frauen gestaltet werden muss. Ein entsprechendes Schreiben an die iranischen Werbeagenturen vom 20. Juli wurde am Wochenende in Medien und Sozialen Netzwerken im Iran veröffentlicht. Demnach ist der Einsatz von Frauen in öffentlichen und Online-Werbungen nicht mehr gestattet.

In den vergangenen Wochen hatte ein neuer Werbespot des iranischen Eiscremeherstellers Domino für heftige Reaktionen gesorgt. Konservative sahen durch den Auftritt einer Frau in dem Video „Sitte und Keuschheit“ bedroht. Ihre Sorgen beschränken sich jedoch nicht nur auf das Thema Werbung. Seit Wochen klagen Iranerinnen in den Sozialen Netzwerken über „maßlosen Druck“ in Bezug auf die Einhaltung der Kleidervorschriften in der Öffentlichkeit. Die Sittenpolizei und die zuständigen Behörden beziehen sich dabei auf die staatlichen Anordnungen für „Hidschab und Keuschheit“.

Der wachsende Druck wird sogar von Konservativen und Frauen, die selbst Schleier tragen, kritisiert. Mit einer landesweiten Aktion protestierten am 12. Juli zahlreiche iranische Frauen gegen die Zwangsverschleierung. Sie traten öffentlich ohne Kopftuch auf und posteten Bilder und Videos davon.

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