Iraner*innen verkaufen ihre Nieren im Irak

Iraner*innen, die ihre Nieren zum Verkauf anbieten, täten dies lieber im Nachbarland Irak, zitiert das Nachrichtenportal Khabaronline Hassan Biglari, den Leiter der Unterstützungsorganisation nierenkranker Patient*innen in Kermanschah im Westiran, am Freitag. Dort könnten sie einen höheren Preis erzielen und sich außerdem in Dollar bezahlen lassen.

Eine „Organspende“ ins Ausland ist nach iranischem Recht verboten. Deshalb würden entsprechende Transplantationen im Irak durchgeführt, vermutet Biglari. Auch eine „Spende“ in andere Städte sei verboten. Nierenanbieter*innen täuschten deshalb etwa durch Scheinmietverträge einen Wohnort in Teheran vor. Auch dort würden höhere Preise für Nieren erzielt.

Nierentransplantationen, bei denen die Spender*innen noch leben, werden im Iran offiziell durch Unterstützungsorganisationen vermittelt. Dabei werden die Spender*innen mit einem „Geschenk“ in Höhe von maximal 80 Millionen Toman (umgerechner etwa 2.500 Euro) belohnt. Inoffiziell werden Nieren jedoch laut Biglari für zwischen 150 und 300 Millionen Toman gehandelt.

Viele Patient*innen können sich allerdings solche Preise nicht leisten. Dadurch sei die Anzahl der Transplantationen zurückgegangen.

In den vergangenen Jahren berichteten iranische Medien immer wieder über Organangebote. Dies wird mit der Zunahme des finanziellen Drucks in Verbindung gebracht. In den sozialen Netzwerken kursieren Bilder von Aufklebern, auf denen das Organ sowie die Kontaktdaten des Anbieters stehen.

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