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Iranische Internetnutzer*innen beklagen Sperrungen von Diensten

Nutzer*innen sozialer Netzwerke im Iran melden vermehrt Sperrungen von VPN-Kanälen, die sie zur Umgehung von Zensur nutzen. Demzufolge seien bereits gesperrte Dienste wie etwa der Messengerdienst Telegram und der Kurznachrichtendienst Twitter noch schwieriger zu erreichen. Das soziale Netzwerk Instagram und der Messengerdienst WhatsApp seien noch nicht betroffen.

Gleichzeitig wird über das Inkrafttreten eines höchst umstrittenen Gesetzentwurfs spekuliert, der nach Einschätzungen von Experten solche Zensur befördern könnte. Kritiker*innen bemängeln vor allem die im Gesetz vorgesehene Abschaltung ausländischer Dienste wie Google, WhatsApp oder Instagram.

Groß sind vor diesem Hintergrund auch die Sorgen um Online-Geschäfte. Laut einem kürzlich erschienenen Bericht des iranischen Zentrums für Statistik nutzen 65 Prozent der Iraner*innen soziale Netzwerke und Messengerdienste. 20 Prozent der Nutzer*innen – etwa 11 Millionen – verdienen ihr Geld mit Online-Geschäften. Nach offiziellen Einschätzungen laufen wiederum 83 Prozent der Online-Geschäfte im Iran über den Instagram.

Der Anteil einheimischer Anwendungen an Online-Geschäften wird dagegen auf weniger als fünf Prozent taxiert. Inländische Äquivalente sollen nach dem Gesetzentwurf ausländische Dienste ersetzen. Sie finden allerdings trotz Bemühungen keinen Zuspruch bei den Nutzer*innen. Am meisten sorgen sich diese um ihre Privatsphäre und staatliche Kontrolle.

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