Haftstrafen gegen Baha’i

Der Staatsanwalt der Stadt Shiraz hat fünf Angehörige der Glaubensgemeinschaft der Baha’i zu jeweils einem Jahr Haft und einem Jahr Verbannung verurteilt. Laut dem persischsprachigen Nachrichtenportal Human Rights Activists News Agency (HRANA) soll das Gericht die Angeklagten und ihre Anwälte nicht über den Prozesstermin informiert und das Urteil in deren Abwesenheit gefällt haben. Alle fünf waren im Sommer 2015 in Shiraz verhaftet worden. Ihnen wurde „Propaganda gegen den islamischen Staat“ vorgeworfen.

Die Baha’i-Gemeinde in Deutschland hat in der Vergangenheit bereits mehrmals kritisiert, Verurteilungen von Baha’i-Anhängern würden ohne ordentliche Gerichtsverfahren erfolgen und seien rein religiös motiviert.

Über 300.000 Baha’i leben im Iran. Sie bilden die größte religiöse Minderheit des Landes und werden vom Staat wegen ihres Glaubens verfolgt. Neben dem Studium werden Baha’i seit Jahren auch von staatlichen Berufen ausgeschlossen.

Laut einem Bericht der internationalen Baha’i-Gemeinde hat sich die Diskriminierung der Religionsgemeinschaft während der Präsidentschaft Hassan Rouhanis im ökonomischen und kulturellen Bereich verstärkt. Demnach wurden mehr als 400 Baha’i, die Läden oder Betriebe führten, von der Regierung gezwungen, ihre Geschäfte zu schließen. (fh)

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