Stadtrat-Banner sorgt für Diskussion

Ein vom Teheraner Stadtrat entworfenes Werbebanner für eine Messe mit Produkten von weiblichen Herstellerinnen sorgt unter Hardlinern für heftige Kritik. Auf dem Banner steht „Frauen ändern das Gesicht der Stadt“. Darunter sind mehrere bunte Striche zu sehen – am Ende auch ein schwarzer, der aber mit einem Kreuz weggestrichen zu sein scheint. Die Gegner des Banners deuten das als Signal gegen die islamische Verschleierung, den schwarzen Tschador.

Die Frauenbeauftragte des Teheraner Stadtrats, Fatemeh Rakei, weist den Vorwurf zurück. Es gehe darum, „die Angebote für Frauen in Teheran zu verbessern und ein freundlicheres Bild abzugeben“, sagt Rakei.

Die ultrakonservative Führung des Iran lehnt eine Lockerung der strengen Bekleidungsvorschriften für Frauen auch 39 Jahre nach der Revolution ab und behauptet, die Mehrheit der Iranerinnen trage den „Hedschab“ freiwillig.

Die Repressalien gegen Frauen spitzten sich zu, als in den vergangenen Monaten in sozialen Netzwerken immer mehr Fotos von Frauen kursierten, die in iranischen Städten ihre Kopftücher an einen Stock gebunden in die Höhe halten, um so gegen die gesetzliche Kopftuchpflicht zu protestieren. Mehr als 31 Frauen wurden in diesem Zusammenhang verhaftet.

(fh)