Baha’i von Uni-Zugang ausgeschlossen

Die iranische Hochschulzulassungsstelle hat einem Bericht des persischsprachigen Nachrichtenportals Human Rights Activists News Agency (HRANA) zufolge mehrere Angehörige der Glaubensgemeinschaft der  Baha’i vom Universitätsbesuch ausgeschlossen. HRANA veröffentlichte die Namen von 21 Betroffenen. Alle Genannten konnten dem Bericht zufolge an der landesweiten Aufnahmeprüfung, Voraussetzung für die Aufnahme eines Studiums im Iran, teilnehmen. Die Ablehnung sei dann mit der Begründung erfolgt, die Unterlagen der Bewerber seien fehlerhaft. Laut HRANA wird dies seit Jahren als Vorwand dafür benützt, Baha’i vom Studium auszuschließen. Einer der Betroffenen berichtet HRANA zufolge, mitgeteilt, dass er seit elf Jahren eine Ablehnung mit der gleichen Begründung erhalten habe.

Über 300.000 Baha’i leben im Iran. Sie bilden die größte religiöse Minderheit des Landes und werden vom Staat wegen ihres Glaubens verfolgt. Neben dem Studium werden Bahai seit Jahren auch von staatlichen Berufen ausgeschlossen. Laut einem aktuellen Bericht der internationalen Baha’i-Gemeinde hat sich die Diskriminierung der Religionsgemeinschaft während der Präsidentschaft Hassan Rouhanis im ökonomischen und kulturellen Bereich verstärkt. Demnach wurden 388 Baha’i, die Läden oder Betriebe führten, von der Regierung gezwungen, ihre Geschäfte zu schließen.

Im Mai 2008 wurden sieben iranische Baha‘i-Führungsmitglieder verhaftet und wegen „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ zu 20 Jahren Haft verurteilt. Am 18.September wurde Mahvash Sabeti nach zehn Jahren unerwartet freigelassen. Die Baha’i-Gemeinde in Deutschland hat mehrmals kritisiert, die Verurteilung sei ohne ordentliches Gerichtsverfahren erfolgt und rein religiös motiviert gewesen.

(fh)