Iran dementiert Zusammenhang zwischen Festnahmen italienischer Journalistin und Iraner in Italien
Das iranische Außenministerium hat jeglichen Zusammenhang zwischen der Festnahme der italienischen Journalistin Cecilia Sala in Teheran und der Verhaftung eines iranischen Staatsbürgers in Italien bestritten.
Ismail Baghaei, Sprecher des iranischen Außenministeriums, bezeichnete am Montag, den 6. Januar, die Festnahme des Iraners in Italien als „Geiselnahme“. Gleichzeitig betonte er, dass die beiden Fälle „keine Verbindung zueinander haben“.
Am 16. Dezember wurde Mohammad Abedini, ein Iraner, der von den USA beschuldigt wird, Drohnentechnologie an die iranischen Revolutionsgarden geliefert zu haben, am Flughafen von Mailand verhaftet. Nur drei Tage später, am 19. Dezember, wurde die italienische Journalistin Cecilia Sala, die mit einer offiziellen Genehmigung des iranischen Ministeriums für Kultur und islamische Führung nach Iran eingereist war, in Teheran festgenommen.
In einer ersten Erklärung behauptete das iranische Kulturministerium, Sala habe gegen die Gesetze der Islamischen Republik verstoßen. Diese Vorwürfe wurden nun vom Außenministerium wiederholt, ohne jedoch konkret zu machen, welches Gesetz Sala angeblich gebrochen haben soll.
Die Behauptung, dass die beiden Festnahmen unabhängig voneinander seien, steht im Widerspruch zu Aussagen anderer iranischer Diplomaten. Der iranische Botschafter in Rom, Mohammadreza Sabouri, hatte nach seiner Einbestellung ins italienische Außenministerium in einer Mitteilung auf der Plattform X (ehemals Twitter) erstmals einen Zusammenhang angedeutet. Auch Majid Nili Ahmadabadi, Direktor für westeuropäische Angelegenheiten im Außenministerium, hatte die Festnahme von Abedini als „illegal“ bezeichnet und seine „umgehende Freilassung“ gefordert.
Mit den jüngsten Äußerungen hat der Sprecher des Außenministeriums nun offensichtlich die Aussagen seiner Kollegen zurückgewiesen.
Die Festnahme der italienischen Journalistin hat in Italien hohe Wellen geschlagen. Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni, die enge Beziehungen zu Donald Trump, dem designierten Präsidenten der USA, pflegt, reiste kürzlich nach Florida, um Trump zu treffen. Medienberichten zufolge sollte auch die Situation von Sala auf der Agenda stehen.
Laut der italienischen Zeitung Il Giornale soll Meloni Trumps Zustimmung für eine vorläufige Aussetzung der Auslieferung Abedinis an die USA erreicht haben. In diesem Zeitraum möchte Italien intensiv an einer Lösung für die Freilassung von Cecilia Sala arbeiten.
Nach Berichten italienischer Medien, die sich auf Quellen aus dem Umfeld der inhaftierten Journalistin berufen, soll Sala die vergangenen zwei Wochen unter „äußerst schwierigen Bedingungen“ in Einzelhaft im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran verbracht haben.
Foto: Mizan/Social Media
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