Kilometerlange Schlangen vor Tankstellen
Im Iran gibt es seit einigen Tagen teils kilometerlange Schlangen vor den Tankstellen.
Hintergrund ist eine Meldung, nach der angeblich Brennstoffe rationalisiert werden sollten. Demnach soll jede*r Autobesitzer*in monatlich 60 Liter Benzin zum Preis von 1.000 Tuman pro Liter – nach dem staatlichen Devisenkurs etwa 22 Cent – bekommen. Darüber hinaus sollte der Preis für einen Liter Benzin auf 2.500 Tuman steigen. Die Rationierung sollte ab dem 2. Mai in Kraft treten. Die Nachricht wurde in der vergangenen Woche unter anderem von den halbstaatlichen Nachrichtenagenturen FARS und TASNIM verbreitet. Beide Agenturen werden von der iranischen Revolutionsgarde unterstützt.
Am Donnerstag dementierte der iranische Ölminister Bijan Namdar Zanganeh die Meldung. Am Freitag und Samstag wurden Ziba Esmaeili, die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums, die in der Agenturmeldung zitiert wird, sowie weitere Mitarbeiter*innen festgenommen. Esmaeili soll am Sonntag gegen Kaution freigelassen worden sein.
Im Iran werden täglich etwa 87 Millionen Liter Benzin verbraucht, vor 20 Jahren waren es 38 Millionen Liter pro Tag. Außerdem geht die Regierung davon aus, dass 20 bis 40 Millionen Liter Benzin pro Tag illegal aus dem Land geschmuggelt werden.
(fh)