Ausreiseverbot gegen Saharkhiz

Dem iranischen Journalisten Isa Saharkhiz ist am Dienstag am Teheraner  Imam-Khomeini-Flughafen die Ausreise verweigert und sein Reisepass abgenommen worden. Saharkhiz konnte zwar die Passkontrolle passieren, wurde dann aber ohne Angabe von Gründen von Sicherheitsbeamten aus dem Flugzeug geholt. Der 64-Jährige war auf dem Weg nach Deutschland und in die Schweiz, wo er zu Kulturveranstaltungen eingeladen war.

Saharkhiz hat viele Jahre für reformorientierte Zeitungen gearbeitet und gehört zu den renommiertesten Journalisten des Iran. Unter dem Reform-Präsidenten Mohammad Khatami war er Leiter der Presseabteilung des iranischen Ministeriums für Kultur und Bildung. Nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Juni 2009 wurde Saharkhiz wegen Veröffentlichung kritischer Beiträge mehrmals verhaftet und saß für insgesamt vier Jahre im Gefängnis. Zuletzt wurde er im Dezember 2015 in Teheran wegen „Beleidigung des religiösen Führers“ und „Propaganda gegen den Staat“ zu insgesamt drei Jahre Haft verurteilt. Während seiner Inhaftierung trat er mehrmals wegen „unmenschlicher Zustände“ im Gefängnis in den Hungerstreik.

Nach seiner Freilassung im April 2017 hatte Saharkhiz, über den zuvor 13 Jahre lang eine Ausreisesperre verhängt war, einen neuen Reisepass beantragt und diesen ohne Komplikationen bekommen.

(fh)