Iranische Fischer vor Somalia entführt
Mindestens 44 iranische Fischer sind in den vergangenen Wochen von somalischen Piraten entführt worden. Dies bestätigten der Fischerverband der iranischen Hafenstadt Tschahbahar am Golf von Oman am Mittwoch. Demnach verlangen die Entführer für jeden Fischer ein Lösegeld von 1.500 US-Dollar.
Obwohl Irans Marine im Golf von Oman und im Persischen Golf stark präsent ist und in den vergangenen Jahren Hunderte Schiffe vor Piratenangriffen schützte, kommt es immer wieder zu solchen Entführungen. Meist kann von der iranischen Regierung nichts unternommen werden, da die diplomatischen Beziehungen zwischen Mogadischu und Teheran seit der Attacke auf die saudische Botschaft in Teheran im Januar 2016 abgebrochen sind. Nach der gewaltsamen Reaktion auf die Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien hatten Botschaften mehrerer Länder ihre Diplomaten aus dem Iran abgezogen, darunter auch Somalia.
Im Juni dieses Jahres hatten Angehörige entführter Fischer, die meist aus ärmeren Schichten stammen und die hohen Lösegelder nicht bezahlen können, Präsident Hassan Rouhani in einem Brief gebeten, sich für deren Freilassung einzusetzen.
(fh)