Iran schließt Grenzübergänge zum Nordirak

Der Iran hat nun auch den zweitwichtigsten Grenzübergang zum kurdischen Autonomiegebiet im Nordirak Parwiz Khan vorübergehend gesperrt. Das teilte Faramarz Akbari, der Gouverneur der Kleinstadt Ghasr-e Shirin im Westen des Iran, am Montag mit. Die Schließung sei auf Bitten der irakischen Regierung geschehen, so Akbari, und werde so lange dauern, bis die Kontrolle des Grenzübergangs von irakischen Streitkräften übernommen werde.

Am Sonntag hatte der Iran den Bashmakh-Grenzübergang bei der westiranischen Stadt Mariwan geschlossen.

Auslöser für den Konflikt in der Region ist das Unabhängigkeitsreferendum der irakischen Kurden, dem 92 Prozent der TeilnehmerInnen zustimmten. Iraks Regierung in Bagdad bezeichnet das Referendum als verfassungswidrig und startete am Sonntag eine Offensive, um die seit 2014 von Kurden kontrollierte Stadt Kirkuk zurückzuerobern. Am Montag nahm das irakische Militär bereits den Luftwaffenstützpunkt und eine Erdgasanlage in der erdölreichen Stadt ein. Die Armee wurde von Kämpfern der berüchtigten Haschd al-Schaabi unterstützt, einem Verbund schiitischer Milizen, der vom Iran gesteuert wird. Kurdische Quellen berichteten, dass auch iranische Revolutionsgarden bei Kirkuk mitgekämpft hätten.

(fh)