Finanzhilfen für 60 Millionen Iraner*innen

Laut dem Abgeordneten Behrouz Mohebi, Mitglied der parlamentarischen Kommission für Planung und Budget im Iran, will das iranische Parlament künftig 75 Prozent der Bevölkerung des Landes bei der Grundsicherung des Lebensunterhalts finanziell helfen.

Beim sogenannten „Programm zur Unterstützung des Lebensunterhalts“ sollen Geldkarten zum Kauf von Gütern an 60 Millionen Bürger*innen verteilt werden, erklärte Mohebi am Dienstag. In einem ersten Schritt peile die Kommission mindestens drei Aufladungen der elektronischen Geldkarten bis Ende März 2021 an.

Weitere Details führte er nicht aus. Auch die Summen der jeweiligen Aufladungen blieben unklar, ebenso, wo das Geld herkommen soll. Der niedrige Ölpreis und die US-Sanktionen setzen die iranische Staatskasse stark unter Druck.

Mit dem Programm versucht das iranische Parlament, die negativen Folgen der zunehmenden Inflation zumindest teilweise einzudämmen. Laut offiziellen Angaben beträgt die Inflationsrate aktuell 26 Prozent, die iranische Landeswährung verliert ständig an Wert. Ein US-Dollar kostet auf dem Devisenmarkt mittlerweile über 27.000 Toman, Anfang des Jahres waren es noch unter 13.000.

Die Geldnot der Bevölkerung macht sich auch im Handel bemerkbar: Am Dienstag verkündete der Verband der Teheraner Schaffleischverkäufer einen deutlichen Umsatzeinbruch. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Verkauf um 30 bis 35 Prozent zurückgegangen, erklärte Verbandschef Ali-Asghar Maleki.

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