Dunst im Südosten Irans: Mehr als 1.000 Menschen suchen ärztliche Hilfe

Die Ausbreitung von Mikrostaub durch Sandwinde bereitet Menschen in der Provinz Sistan und Belutschistan im Südosten des Iran seit Wochen große Schwierigkeiten. Aktuellen Angaben zufolge haben allein in der vergangenen Woche 1.010 Menschen medizinische Behandlung aufgesucht. Davon mussten demnach 162 stationär aufgenommen werden.

Besonders betroffen sind die Städte Zabol, Zehak, Hamun, Hirmand und Nimruz in der Nähe der iranisch-afghanischen Grenze. Augen- und Herzprobleme sowie Atemnot sind laut dem örtlichen Krisenmanagement die häufigsten Symptome. In den vergangenen Wochen wurden Bilder und Videos in den Sozialen Netzwerken veröffentlicht, die Häuser zeigten, die fast unter dem Sand verschwinden.

Die Dunsthaube über der trockenen Region wird vor allem durch die sogenannten 120-Tage-Winde verstärkt – starke Sommerwinde, die von Ende Mai bis Ende September im Osten und Südosten des Landes, insbesondere in der Region Sistan, auftreten.

Aber auch der Wassermangel sorgt in der Region für Probleme, selbst in der Metropole Zahedan, dem Zentrum der Provinz Sistan und Belutschistan. Dort gibt es laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA seit Donnerstag Unterbrechungen in der Wasserversorgung. Der fehlende Druck in den Wasserleitungen unterbricht laut Bewohner*innen auch die Versorgung von wasserbetriebenen Klimaanlagen an heißen Sommertagen.

In den vergangenen Jahren hat die Provinz unter anhaltenden Dürreperioden gelitten. Dazu kommt der Streit mit dem Nachbarland Afghanistan über die Rechte am Wasser aus dem Fluss Hilmend und um die Austrocknung des Hamun-Sees. Traditionelle Landwirtschaft in der Region setzt die Grundwasserressourcen zusätzlich unter Druck. Als die Region noch nicht dermaßen ausgetrocknet war, sorgten die 120-Tage-Winde, die aus dem Osten über den Hamun-See wehten, für eine angenehme und feuchte Brise.

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