Sorge wegen drohender Hinrichtung von Protestlern in Isfahan

Menschenrechtsorganisationen warnen vor der baldigen Hinrichtung von fünf jungen Männern, die wegen der Teilnahme an den Protesten von Dezember 2017 in der Provinz Isfahan verhaftet wurden.

Laut unabhängigen Berichten aus dem Iran sollen die Todesurteile der fünf vom obersten Gerichtshof des Landes bestätigt worden sein. Isfahans Justizsprecher dementierte dies am 5. August.

Die Sorge um die Hinrichtung der fünf jungen Regimekritiker habe einen realen Hintergrund, sagen iranische Menschenrechtsaktivisten. Denn am 5. August wurde bereits Mostafa Salehi, ein ebenfalls bei den Protesten verhafteter Aktivist, in Isfahan gehängt.

Neben Salehi waren in Isfahan 13 weitere Protestler angeklagt worden. Laut dem Nachrichtenportal der Menschenrechtsorganisation HRANA sind fünf von ihnen – Mehdi Salehi, Majid Nazari, Mohammad Bastami, Hadi Kiani und Abas Mohammadi – jeweils zwei Mal zur Todesstrafe verurteilt worden. Ihnen wird „Kriegsführung gegen Gott“ und „bewaffneter Aufstand“ vorgeworfen.

Unter diesem Vorwurf war auch Mostafa Salehi verhaftet und angeklagt worden. Ihm wurde zusätzlich Mord an dem Revolutionsgardisten Sadjad Shah-Sanai zur Last gelegt. Salehi soll ihn während der Proteste mit einem Jagdgewehr erschossen haben. Laut der in Norwegen ansässigen Organisation „Iran Humanrights“ soll Salehi während des Prozesses mehrmals um Beweise für seine Schuld gebeten haben. Solche seien vom Gericht aber nicht vorgelegt worden. Die Bemühungen der Menschenrechtler für die Aufhebung seines Todesurteils blieben dennoch ohne Erfolg. (fp)

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