Zahl der Drogentoten gestiegen

3.000 DrogenkonsumentInnen sind im vergangenen Jahr 2015 im Iran an Überdosen gestorben. Das sind sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Das teilte die iranische Organisation für Gerichtsmedizin laut der Nachrichtenagentur MEHR am Mittwoch mit. 2.676 der Toten waren Männer, 327 Frauen. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass Teheran mit 729 der Todesfälle, die nordöstliche Provinz Khorasan mit 311 und die zentrale Provinz Fars mit 234 auf den ersten drei Plätzen der Rangliste stehen.

Laut dem Komitee zur Bekämpfung des Drogenhandels gibt es rund zwei Millionen Drogensüchtige im Iran. Täglich sollen etwa 100 Menschen neu mit dem Rauschgiftkonsum anfangen, 70 Prozent von ihnen werden den Angaben zufolge süchtig. Dabei ist laut einer aktuellen Studie das Durchschnittsalter der ErstkonsumentInnen auf zwölf Jahren gesunken.

Iran ist mit seiner 900 Kilometer langen Grenze zu Afghanistan eine der Hauptrouten für den Drogenschmuggel nach Europa. 2015 wurden im Land mehr als 500 Tonnen Drogen beschlagnahmt. Bis zu 300.000 Personen werden jährlich im Zusammenhang mit Drogendelikten festgenommen. Von den im Jahr 2015 insgesamt 977 vollstreckten Todesurteilen waren 638 wegen Drogenkriminalität verhängt worden. (fh)

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