Massive Probleme bei der Mülltrennung

Nur sieben Prozent von täglich 49.000 Tonnen Hausmüll werden im Iran recyclinggerecht getrennt. Das teilte der Leiter der iranischen Umweltorganisation für Boden und Wasser, Mohammad Javad Soroush, der Nachrichtenagentur IRNA am Donnerstag mit. Gründe seien fehlende Mittel und marode Entsorgungsanlagen. Es gebe zwar keine genaue Angaben über die Menge von nichtbiologischen Abfällen, sagte Soroush, aber man gehe von täglich etwa 5.000 Tonnen aus.

Jährlich werden im Iran rund 570.000 Tonnen Plastikmüll produziert. Damit steht er auf Platz 9 der Rangliste der Länder mit den meisten Plastikabfällen. Erst vor wenigen Wochen hatte der Teheraner Stadtrat vor einem neuen Rekord gewarnt. Demnach wurden in der Hauptstadt vor dem iranischen Neujahrsfest am 21. März bis zu 11.000 Tonnen Müll pro Tag produziert, 40 mal mehr als sonst.

Zu der mangelnden Mülltrennung kommt im Iran ein Problem mit der Entsorgung von Krankenhaus-Abfällen. Laut Vorschriften müssen diese in einem Sonderverfahren getrennt von privatem Haushaltsmüll vernichtet werden. Nach Medienberichten werden diese Regeln aber nicht eingehalten. Rund 400 Tonnen Krankenhausabfälle werden demnach täglich entweder verbrannt oder vergraben.

(fh)