Das ungewisse Schicksal der Journalistinnen Niloufar Hamadi und Elahe Mohammadi
Die Anwält*innen von Niloufar Hamadi und Elahe Mohammadi haben in Gesprächen mit den iranischen Zeitungen Shargh und Ham-Mihan die Freilassung der beiden Journalistinnen gefordert. Hamadi und Mohammadi sitzen seit etwa einem Jahr in Haft, nachdem sie im vergangenen Jahr über den Tod von Jina Mahsa Amini und über die Beerdigung der jungen Frau nach ihrem Tod in Polizeigewahrsam berichtet hatten.
Obwohl bereits etwa zwei Monate seit dem letzten Prozesstag gegen die beiden Journalistinnen vergangen sind, sei ihnen immer noch kein Urteil mitgeteilt worden, sagte Arash Mirlouhi, der Anwalt von Elahe Mohammadi. Der Sprecher der iranischen Justiz hatte bereits vor anderthalb Monaten die Bekanntgabe des Urteils angekündigt.
Die Anwält*innen kritisieren auch, dass die Staatsanwaltschaft weiterhin die Freilassung ihrer Mandantinnen auf Kaution verhindere. Partow Borhanpour, die Anwältin von Niloufar Hamadi, erklärte in dem Zeitungsinterview, dass laut iranischem Verfahrensrecht die Inhaftierung der beiden Frauen in eine Freilassung auf Kaution umgewandelt werden müsse. „Sie sollten sofort freigelassen werden“, so Borhanpour.
Mirlouhi erklärte in dem Interview mit der Zeitung Shargh auch: „In den Akten gibt es keine Indizien oder Dokumente, die darauf hinweisen würden, dass Frau Mohammadi mit der Regierung der Vereinigten Staaten zusammengearbeitet hat.“ Die Anschuldigungen gegen die beiden Journalistinnen hätten „keine Verbindung zu ihrer journalistischen Arbeit, zum Beruf des Journalismus und zu ihrer Berichterstattung“.
Das Ministerium für Nachrichtenwesen – der Geheimdienst unter der Regierung- und der Geheimdienst der Revolutionsgarden hatten im November in einer gemeinsamen Erklärung iranische Journalist*innen, die Berichte über den Tod von Jina Mahsa Amini und ihre Beerdigung verfasst hatten, als „ausgebildete Mitarbeiter ausländischer Geheimdienste“ bezeichnet. In der gleichen Erklärung wurden die landesweiten Proteste nach Aminis Tod als “Verschwörung ausländischer Dienste” beschrieben.
Niloufar Hamedi und Elahe Mohammadi wurden in den letzten Monaten mehrmals international ausgezeichnet.
Um die Basisförderung des Iran Journal zu sichern, benötigen wir noch etwa 180 Unterstützer:innen! Sie können entweder direkt (hier klicken) oder durch unsere Crowdfunding-Kampagne (hier klicken) Fördermitglied der Redaktion werden.