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Berichte über Unruhen in Khuzestan

In mehreren Städten der Provinz Khuzestan im Südwesten des Iran soll es zu Protesten gegen die Erhöhung des Brotpreises gekommen sein. Das berichten Nutzer*innen in den Sozialen Netzwerken seit Freitag. Demnach soll das mobile Internet in einigen Städten abgeschaltet oder extrem langsam geworden sein.

Im Internet kursieren Bilder und Videos, die Menschen auf den Straßen sowie eine starke Präsenz der Sicherheitskräfte zeigen. Auf dem Telegram-Kanal des Nachrichtenportals Emtedad wurde am Samstag berichtet, dass das mobile Internet im Provinzzentrum Ahvaz seit Freitag fast vollständig abgeschaltet sei.

Es wird in den Sozialen Netzwerken auch berichtet, Sicherheitskräfte hätten zur Auflösung von Kundgebungen Tränengas und Schusswaffen eingesetzt.

Der in London ansässige persischsprachige Nachrichtensender BBC Persian berichtete am Sonntag, dass die Polizei in der Stadt Izeh Kundgebungen verhindert habe. Dies sollen Videos beweisen, die der Sender von Nutzer*innen bekommen hat. Demnach soll das Festnetzinternet in der ganzen Provinz für mehrere Stunden abgeschaltet worden sein, nachdem dort in den vergangenen Tagen immer wieder zu Kundgebungen gegen die Brotverteuerung aufgerufen worden war.

Khuzestan ist das Zentrum der Erdölförderung im Iran. Trotzdem zählt die Provinz zu den ärmsten und unterentwickeltsten Regionen des Landes. Luftverschmutzung, Armut und hohe Arbeitslosigkeit belasten die Menschen stark. Khuzestan liegt an der iranisch-irakischen Grenze und wurde während des Irak-Iran-Kriegs in den 1980er Jahre stark in Mitleidenschaft gezogen. Vielerorts sind auch mehr als 30 Jahre nach Kriegsende noch Zerstörungen und Kriegsspuren zu sehen.

Im Juli 2021 gingen die Menschen in mehreren Städten Khuzestans unter anderem gegen Wasserknappheit und Stromausfälle auf die Straße. Die Proteste wurden von den Sicherheitskräften niedergeschlagen. Laut Amnesty International wurden dabei mindestens acht Menschen getötet.

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