Iranische Handball-Nationalspielerin beantragt in Spanien Asyl
Die iranische Handballerin Shaghayegh Bapiri hat am Donnerstag bestätigt, dass sie sich während der Weltmeisterschaft in Spanien von der Nationalmannschaft abgesetzt und Asyl beantragt hat. Die Profi-Spielerin sprach in einem Interview mit dem persischsprachigen US-Fernsehsender VOA über die Einschränkungen iranischer Sportlerinnen, insbesondere die verhüllende Sportbekleidung und die Diskriminierung der Frauen.
Jede Sportlerin hatte zur WM-Teilnahme in Spanien beim Handballverband eineinhalb Milliarden Toman, umgerechnet über 30.000 Euro, Kaution hinterlegen müssen. Sonst wäre möglicherweise das ganze Team nicht zurückgekehrt, sagte Bapiri. Sie habe sich trotzdem entschieden, in Spanien zu bleiben.
Am Mittwoch hatten Medien berichtet, dass Bapiri in Spanien ohne Ankündigung die Nationalmannschaft verlassen habe. Sie zitierten die WM-Organisatoren, die auch die Polizei verständigt hatten. Der Iran kommentierte die Meldungen nicht offiziell.
Die iranische Handballnationalmannschaft der Frauen qualifizierte sich in diesem Jahr zum ersten Mal für die Weltmeisterschaft, die vom 1. bis zum 19. Dezember in Spanien stattfindet. Sie schied jedoch ohne Siege frühzeitig aus. Shaghayegh Bapiri war dabei eine der besten Spielerinnen. Sie traf zweimal gegen die norwegischen Titelverteidigerinnen und zweimal gegen Usbekistan.