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Arzneimittelknappheit im Iran sorgt für Schlagzeilen

Im Iran klagen die Menschen über Arzneimittelknappheit. Berichten zufolge sollen mittlerweile über Antibiotika und spezielle Medikamente hinaus sogar Hustensaft und rezeptfreie Schmerzmittel nicht einfach zu finden sein. In den Sozialen Netzwerken wird seit Tagen immer wieder über den Mangel an Asthmasprays berichtet. Seit Monaten wird über die Knappheit von Kochsalzlösungen berichtet. Selbst in den Krankenhäusern sollen Arzneimittelreserven einen alarmierenden Stand erreicht haben.

Die landesweit bekannteste Spezialistin für Infektionskrankheiten, Minoo Mohraz, beschreibt die Lage als ernst. In einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem Nachrichtenportal Khabaronline empfiehlt sie den Menschen, sich aufgrund der Knappheit von Antiinfektiva gegen Influenza impfen zu lassen.

Über Arzneimittelknappheit im Iran wird seit Jahren berichtet. Sie beschränkte sich allerdings bislang hauptsächlich auf Spezialmedikamente – etwa für Chemotherapie oder die genetisch bedingte Hautkrankheit Epidermolysis bullosa.

Die Islamische Republik macht die Sanktionen für die Engpässe verantwortlich. Für viele im Iran hergestellte Medikamente werden Inhaltsstoffe aus dem Ausland eingeführt.

Medikamente sind allerdings von den Sanktionen ausgenommen. Kritiker sehen die Gründe dagegen in Mismanagement, mangelhaften Produktion- und Versorgungsketten sowie auf Preiserhöhung gezielte Spekulationen und Markteingriffe von Herstellern, Importeuren und Vertreibern. Ein Zeichen dafür sei die Knappheit von im Inland hergestellten Medikamenten, meinen Kritiker.

Auch Abdolhossein Rouhalamini, Mitglied des Gesundheitsausschusses im iranischen Parlament, kritisierte das Missmanagement, das zur Medikamentenknappheit geführt habe. Selbst normale Erkältungssäfte seien knapp, zitierte ihn das Nachrichtenportal Entekhab am Dienstag.

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