Antiisraelische Hetze gegen ehemaligen Bundesligaprofi

Die ultrakonservative iranische Tageszeitung Keyhan aus Teheran hat am Sonntag den ehemaligen Fußball-Bundesligaprofi Mehdi Mahdavikia des Landesverrats bezichtigt. Der 44-jährige Trainer der iranischen U-23-Fußballnationalmannschaft hatte am Freitagabend auf offizielle Einladung des Weltfußballverbands FIFA an einem symbolischen Spiel teilgenommen. Dabei begegneten sich eine Mannschaft aus Weltstars – darunter Mahdavikia – und eine Auswahl an Fußballstars aus der arabischen Welt. Auf den Trikots waren die Flaggen aller FIFA-Mitglieder zu sehen, darunter die von Israel. Als Co-Trainer der Mannschaft der Weltstars saß der israelische Fußballtrainer Avram Grant auf der Bank.

Dies machte Mahdavikia zur Zielscheibe der ultrakonservativen Medien im Iran. Die Nachrichtenagentur Fars, die den iranischen Revolutionsgarden nahesteht, forderte in einer Reihe von Berichten und Interviews juristische Maßnahmen gegen den ehemaligen Nationalspieler. „Frieden findet man dort, wo man von authentischen Menschen umgeben ist“, reagierte Mahdavikia, der im Iran lebt und 1998 bis 2010 für den VfL Bochum, den Hamburger SV und Eintracht Frankfurt spielte, kurz auf Instagram. Keyhan warf ihm daraufhin vor, statt sich „für seine Taten zu entschuldigt“, habe er „in einem verachtenswerten Schritt“ seinen Kritikern Heuchelei vorgeworfen.

Die Islamische Republik Iran erkennt den Staat Israel nicht an. Iranische Sportler*innen dürfen gegen israelische Gegner nicht antreten. Durch zum Teil vorgetäuschte Verletzungen beziehungsweise absichtliche Niederlagen verhindern sie solche Begegnungen. Das hat in den vergangenen Jahren immer wieder zu Sanktionen gegen iranische Sportler und Sportverbände geführt.

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