Sieben Aktivist*innen zu insgesamt 29 Jahren Haft verurteilt
Eine siebenköpfige Gruppe aus zwei Frauen und fünf Männern ist im Iran wegen „Versammlung und Komplott, Propaganda gegen das Regime und Beleidigung des Revolutionsführers“ zu insgesamt 29 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Die Urteile gegen die Zivilaktivist*innen wurden laut dem Internetportal der Menschenrechtsorganisation Human Rights Aktivists in Iran (HRANA) am vergangenen Mittwoch ausgesprochen. Die Gerichtsverhandlung fand demnach am 10. November in Teheran statt.
Die Aktivisten Saman Zandian und Moein Hajizadeh wurden wegen „Versammlung und Komplott, Propaganda gegen das Regime und Beleidigung des Revolutionsführers“ zu jeweils acht Jahren Haft verurteilt, schreibt HRANA. Davon seien fünfeinhalb Jahre abzusitzen. Die Aktivistin Raha Ahmadi und drei weitere Aktivisten Armin Sourani, Wahid Ghadirzadeh und Mohammad Abolhassani müssen wegen „Versammlung und Komplott“ zwei Jahre Haft absitzen. Leila Mirghafari wurde aus dem gleichen Grund zu fünf Jahren Haftstrafe verurteilt.
Die Aktivistin war bereits im vergangenen Jahr zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Aus Protest gegen Gewalt gegen Frauen und gegen die islamischen Kleidervorschriften für Frauen im Iran hatte sie ohne Kopftuch auf einem Stromverteilerkasten in Teheran gestanden. Außerdem wurde sie 2018 wegen „Beleidigung des Revolutionsführers“ zur zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
Die Details der Anklage gegen die sieben Aktivist*innen sind unbekannt. Es wurden in der Vergangenheit Videos im Internet veröffentlicht, in denen einige von ihnen in der U-Bahn Blumen verteilten und mit Menschen sprachen.
Die Aktivist*innen wurden vor dem Islamischen Revolutionsgericht angeklagt. Das 1979 eingerichtete Sondergericht verhandelt Fälle, bei denen die Absicht des Sturzes des Islamischen Regimes unterstellt wird.
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