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Auszeichnung des sunnitischen Geistlichen Abdolhamid zurückgezogen

Die iranische Menschenrechtsorganisation Zentrum für Menschenrechtsverteidiger hat ihre Auszeichnung an Abdolhamid Ismaeelzahi zurückgezogen. Dies gab der Verband am Dienstag bekannt. Die unter anderem von der Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi gegründete Nichtregierungsorganisation hatte den sunnitischen Geistlichen 2014 für seinen Einsatz für Frieden und Minderheitenrechte mit der jährlichen Auszeichnung „Menschenrechtsaktivist“ geehrt.

In einer Erklärung bewertet der Verband jüngste Stellungnahmen des Geistlichen als „im Widerspruch zu menschenrechtlichen Standards und denen eines dauerhaften Weltfriedens“ stehend.

Der Freitagsimam hatte in den vergangenen Tagen den Taliban zu ihrem Sieg in Afghanistan gratuliert und die Menschen aufgefordert, der „negativen und einseitigen Propaganda“ gegen die Gruppe keine Beachtung zu schenken. Sie seien „reformierbar“.

Als Molavi Abdolhamid bekannt, ist er der spirituelle Führer der Sunniten im Iran und der Freitagsimam der Stadt Zahedan. Zahedan ist das Zentrum der ärmsten Provinz Irans, Sistan und Belutschistan. Die mehrheitlich von Sunniten bewohnte Provinz liegt im Südosten des Landes an der Grenze zu Pakistan und Afghanistan.

Das Zentrum für Menschenrechtsverteidiger wurde 2002 von fünf bekannten Rechtsanwält*innen im Iran gegründet. Geleitet wird es von Shirin Ebadi, die mittlerweile im Exil lebt. Auch die langjährige politische Gefangene Narges Mohammadi ist Mitglied des Zentrums.

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