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92.000 Milliarden Toman Kosten für Regelverstöße bei Mobarakeh Steel

Ein Untersuchungsausschuss des iranischen Parlaments hat nach eigenen Angaben bei dem Stahlhersteller Mobarakeh Steel Company Regelverstöße in Milliardenhöhe aufgedeckt. Der Ausschuss habe der Justiz einen 300-seitigen Bericht vorgelegt, berichteten Medien am Samstag. Demnach haben es bei dem Unternehmen im Zeitraum 2018 bis 2021 Verstöße gegeben, die Kosten in Höhe von mehr als drei Milliarden Euro verursacht hätten. Der Wert des Unternehmens auf dem Aktienmarkt wird auf gut 10 Milliarden Euro geschätzt.

Der Bericht zählt Ressourcenverschwendung, finanzielle Vorteile und Korruption sowie großzügige Spenden und Geschenke an staatliche Einrichtungen, Medien und Politiker auf. Auch an die Revolutionsgarden, an Freitagsimame, Theologieschulen, Polizei, Basidsch-Milizen und das Verteidigungsministerium soll Geld überwiesen worden sein.

Zudem wirft der Ausschuss hochrangigen Regierungsmitgliedern des früheren Präsidenten Hassan Rouhani vor, bei Personalentscheidungen und Auftragsvergaben des Stahlherstellers Einfluss ausgeübt zu haben. Namentlich genannt werden unter anderem der damalige Gouverneur von Isfahan, Abbas Rezaei, Rouhanis Stellvertreter Ishaq Jahangiri und die Leiter des Präsidialamtes Mahmoud Vaezi und Mohammad Nahavandian.

Mobarakeh Steel Company unterliege trotz Privatisierung staatlicher Führung, heißt es in dem Bericht. Als Reaktion auf den Bericht hat der Teheraner Aktienmarkt den Handel mit den Unternehmensaktien gesperrt.

Mobarakeh Steel liegt in der Nähe der Stadt Mobarakeh in der Provinz Isfahan. Es ist der größte Stahlhersteller im Nahen Osten und Nordafrika. Das Unternehmen ist einer der größten Industriekomplexe im Iran und erwirtschaftet offiziellen Angaben zufolge ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

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