Ebrahim Koochakzai wird Vergewaltigung eines Mädchens vorgeworfen

15-Jährige von Polizeichef vergewaltigt

Der Freitagsimam der Kleinstadt Rask in der Provinz Sistan und Belutschistan, Abdul-Ghaffar Naghshbandi, hat am Dienstag die Vergewaltigung eines 15-jährigen Mädchens durch einen Polizeikommandanten bestätigt. Er habe persönlich mit dem Opfer und dessen Familie gesprochen, schrieb Naghshbandi auf Instagram. Er forderte die vollständige Aufklärung des Falls und eine umgehende und angemessene Bestrafung des Täters.

Lokale Medien einschließlich der Kampagne der provinzialen Aktivist:innen hatten zuvor über die Tat berichtet. Demnach soll der Polizeichef der Hafenstadt Tschahbahar, knapp 180 km südlich von Rask, Anfang September ein 15-jähriges Mädchen „unter dem Vorwand, es in einem Mordfall verhören zu wollen“, aufs Revier genommen und im Pausenraum vergewaltigt haben. Das Mädchen stammt aus einer nahen Kleinstadt.

Zu dem Fall gab es bislang weder offizielle Berichterstattung oder Stellungnahmen noch weitere Details. Am Dienstag berichteten örtliche Aktivist:innen, dass die Familie des Opfers unter Druck gesetzt worden sei, ihre Anzeige zurückzuziehen. Die Sicherheitsbeamten sollen demnach auch dem Vater des Freitagsimams Naghshbandi – ebenfalls Geistlicher – einen Besuch abgestattet haben, um den Druck auf seinen Sohn zu erhöhen, damit der seine Aussagen zurückzieht.

Am Dienstag wurde zudem berichtet, dass aufgebrachte Protestierende ein staatliches Gebäude in der Stadt Tschabahar in Brand gesetzt haben sollen. Davon wurden auch Videos in den Sozialen Netzwerken veröffentlicht. Darin sind Stimmen zu hören, die diese Tat dem 15-jährigen Opfer sowie der 22-jährigen Mahsa Amini widmen. Aminis Tod hat seit Tagen landesweite Proteste ausgelöst.

Die Bevölkerung von Sistan und Belutschistan besteht hauptsächlich aus den im Iran minderheitlichen Sunniten. Die Region ist extrem trocken und hat landesweit eine der höchsten Arbeitslosenquoten.

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