100 Peitschenhiebe für Mutter eines Polizeiopfers

Mahboubeh Ramezani, die Mutter von Pezhman Gholipour, soll zu hundert Peitschenhieben verurteilt worden sein. Das teilte der Bruder von Pezhman Gholipour am Montag auf Instagram mit. Pezhman Gholipour war während der landesweiten Proteste gegen die Benzinpreiserhöhung im November 2019 von Sicherheitsbeamten erschossen worden.

Offizielle Angaben zur Verurteilung von Mahboubeh Ramezani gibt es nicht. Ihr einziges „Verbrechen“ sei die Suche nach Gerechtigkeit, schrieb ihr Sohn Peyman auf Instagram.

Am vergangenen Montag waren mehrere Angehörige von Opfern der Unruhen im November 2019 verhaftet worden – darunter mindestens neun Frauen, die ihre Söhne bei den Unruhen verloren haben. Fünf von ihnen waren in einer Wohnung festgenommen worden. Auch Mahboubeh Ramezani befand sich nach Angaben ihres Sohnes in dieser Wohnung. „Endlich hat man das langersehnte Alibi zur Inhaftierung meiner Mutter gefunden“, schrieb er auf Instagram weiter. Sie sei bereits mehrmals vorgeladen worden.

Die den iranischen Revolutionsgarden nahestehende Nachrichtenagentur Fars hatte die inhaftierten Frauen der Verbindung „zu einem ausländischen Nachrichtendienst“ bezichtigt. Sie hätten von einem ausländischen Finanzvermittler „Geld erhalten, um Unruhe zu stiften“, zitierte die Agentur eine unbekannte Quelle.

Es ist nicht das erste Mal, dass Angehörige von Opfern der Unruhen im November 2019 festgenommen beziehungsweise schikaniert werden. Die Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights hat bisher den Tod von 324 Iraner*innen bei den damaligen Protesten bestätigt – darunter 14 Kinder. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters liegt die Gesamtzahl der Opfer bei etwa 1.500.

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