Medikamente, Iran, Medikamentenknappheit, Verband der Pharmahersteller Iran

‌Warnung vor Medikamentenknappheit

In einem Brief an Präsident Ebrahim Raissi hat der Verband der iranischen Pharmahersteller vor der Gefahr einer Verringerung der Produktionskapazitäten gewarnt. Die Fortsetzung des aktuellen politischen Kurses würde zu einer landesweiten Knappheit vieler Medikamente führen.

Die „Missachtung von Mindestanforderungen der Pharmaindustrie“ habe die Herstellung von Arzneimitteln erschwert und „an den Rand einer Krise“ geführt, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Schreiben. Gründe seien der extrem hohe Anstieg der Produktionskosten, ein 57-prozentiger Anstieg der Löhne sowie ein „zügelloser“ Anstieg der Zollgebühren.

Der Verband plädiert für eine stabile Finanzierung der nötigen Importprodukte und eine „faire Preispolitik“.

In den Sozialen Netzwerken klagen Nutzer*innen immer wieder über fehlende Spezialmedikamente, hohe Preise und eine „geringere Wirkung“ iranischer Arzneimittel im Vergleich zu ausländischen Produkten. Im April sorgten Meldungen über die mögliche Streichung von Subventionen für Medikamente aus dem Ausland für Unmut. Die Regierung bestritt diesen Plan.

Die Staatskassen im Iran stehen durch weitreichende US-Sanktionen enorm unter Druck. Die Islamische Republik muss Devisen sparen. In den vergangenen Wochen wurden Preise für bestimmte Lebensmittel freigegeben. Dies löste Proteste aus.

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