Weizenmehl-Engpass in Teheran

Der Verband der Bäckereien in Teheran kritisiert die Engpässe bei der Versorgung mit Weizenmehl in der Stadt. Das berichtet die halbstaatliche Nachrichtenagentur ILNA. Alle zehn Tage werde die Menge subventionierten Weizenmehls für die Bäckereien reduziert, erklärte der Verbandsvorsitzende. Dabei habe der Anteil jeder Bäckerei seit Anfang dieses (iranischen) Jahres (am 21. März) um 50 bis 60 Prozent abgenommen. Es werde dem Verband kein Grund genannt, warum der Anteil ständig sinke, schreibt ILNA. „Das ist eine weitere Sorge für die Kollegen“, so der Verbandsvorsitzende. 

Gleichzeitig hat die Regierung keine Preiserhöhung für Brot angekündigt. Die Inflationsrate im Iran liegt bei 46 Prozent. Das Geschäft sei für Bäckereien nicht mehr profitabel, sagte der Verbandsvorsitzende. Die Bäcker seien sich bewusst, dass die Bevölkerung unter wirtschaftlichem Druck stehe und sich höhere Preise womöglich nicht leisten könne, jedoch müsse auch der Brotpreis steigen, wenn alle anderen Preise erhöht würden. Er kritisierte auch die hohen Bußgelder für Bäckereien, die das Brot teurer verkaufen als zum von der Regierung festgelegten Preis.

Brot gehört traditionell zu den meistkonsumierten Lebensmitteln im Iran. Schon immer wird es von der Regierung subventioniert, um der hohen Inflation entgegenzuwirken. Jedoch soll die erzkonservative Regierung von Präsident Raisi entschieden haben, die Subvention allmählich zu senken.

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