Verhaftete Studenten der Verbindung zur Opposition bezichtigt

Drei Wochen nach der Festnahme zweier Studenten gab die iranische Justiz die Anschuldigung gegen sie bekannt. Den beiden werde versuchte Sabotage und Verbindung zur Oppositionsgruppe der Volksmudschaheddin vorgeworfen, wie Justizsprecher Gholamhossein Esmailie am Dienstag erklärte. Die zwei Festgenommenen hätten während der Corona-Krise durch Sabotage Unruhe im Land stiften wollen.

Ali Younesi und Amir Hossein Moradi waren am 10. April von Sicherheitsbeamten verhaftet worden. Es gab zunächst wochenlang keine Angaben über ihren Aufenthaltsort oder den Grund ihrer Inhaftierung.

Younesi sei auf der Straße verhaftet, geschlagen und mit blutigem Gesicht zur Sicherstellung seiner persönlichen Sachen nach Hause geführt worden, hatte  seine Schwester Aida Younesi am 25. April in einer Videobotschaft auf Twitter erklärt.

Sie wies am Dienstag die Anschuldigungen in einem neuen Video als grotesk zurück. Ali sei unschuldig; dies sei in den letzten Wochen mehrmals, unter anderem vom Untersuchungsrichter, bestätigt worden.

Younesi und Moradi studieren Informatik und Physik an der Sharif-Eliteuniversität für Technologie in Teheran. 2018 gewann Younesi mit dem iranischen Team die Goldmedaille der Internationalen Astronomie-Olympiade.

Verhaftungen unter ähnlichen Umständen sind keine Seltenheit im Iran, ebenso Anschuldigungen wie Sabotage, Verbindung zu Oppositionsgruppen im Ausland sowie Spionage. Die Familien der Inhaftierten verhalten sich in der Hoffnung auf baldige Freilassung ihrer Angehörigen besonders in den ersten Wochen meist ruhig.

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