Unterdrückung von Christen im Iran: Über 160 Festnahmen in einem Jahr

Menschen christlichen Glaubens sehen sich im Iran einer zunehmenden Unterdrückung gegenüber. Dies geht aus einem neuen Bericht der vier Menschenrechtsorganisationen Artikel 18, MEC, OPEN DOORS und Christian Solidarity Worldwide hervor. Laut dem am Montag, den 19. Februar 2024, veröffentlichten Bericht haben Inhaftierungen von Christ*innen im Iran im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr stark zugenommen.

2023 wurden demnach 166 Christ*innen im Iran festgenommen, während diese Zahl 2022 bei 134 lag. Laut den Organisationen haben die Verhaftungen im vergangenen Jahr „wie eine Welle“ begonnen: Bis Juni seien nur wenige Christ*innen festgenommen worden, in den drei Monaten danach sei deren Zahl dann auf über hundert angestiegen.

Christ*innen sind in der Verfassung der Islamischen Republik offiziell als religiöse Minderheit anerkannt. Doch bestraft die Regierung muslimische Bürger*innen, die zu anderen Religionen wie dem Christentum konvertieren, ebenso wie Personen, die nicht-islamische Glaubensrichtungen predigen und lehren.

Laut dem 40-seitigen Bericht erhielten bis Ende 2023 mindestens 17 Christ*innen, die im Sommer verhaftet worden waren, Haftstrafen zwischen drei und fünf Jahren oder Strafen wie Geldstrafen und Auspeitschungen. Der Bericht gibt auch an, dass ein Teil der Christ*innen unter dem Vorwurf inhaftiert wurde, dass sie „die Bibel verbreitet“ hätten, und mehr als ein Drittel der Inhaftierten mehrere Exemplare dieses Buches besessen haben sollen.

In dem Bericht wird die Islamische Republik aufgefordert, die inhaftierten Christ*innen „sofort und bedingungslos“ freizulassen und den Anhänger*innen dieser Religion „freie Religionsausübung“ ohne Angst vor Festnahmen und rechtlichen Konsequenzen zu ermöglichen. In den vergangenen Jahren haben einige Anhänger*innen des Christentums, insbesondere Konvertit*innen, aufgrund von Einschränkungen und Druck den Iran verlassen und in anderen Ländern Asyl beantragt.

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