„Tod dem Diktator“: nächtliche Proteste in mehreren iranischen Städten

In mehreren iranischen Städten, darunter Teheran, Kermanschah, Mashhad und Arak, kam es am Abend des 9. Februar zu Protesten gegen das Regime. Während des staatlich organisierten Feuerwerks zum Jahrestag der Islamischen Revolution riefen Demonstrierende regimekritische Parolen gegen die Führung des Landes.
In Videos, die auf sozialen Netzwerken verbreitet wurden, sind Slogans wie „Tod dem Diktator“, „Tod Khamenei“ und „Tod dem Kindermörder-Regime“ zu hören. In einigen Aufnahmen wird der Oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei mit dem gestürzten syrischen Diktator Bashar al-Assad verglichen, der im November 2024 aus dem Amt gedrängt wurde.
Diese Proteste finden vor dem Hintergrund einer wachsenden öffentlichen Unzufriedenheit statt. Der Wechselkurs des US-Dollars überschritt am Sonntag erstmals die 92.000-Toman-Marke, ein drastischer Wertverlust der iranischen Währung. Seit der letzten Rede von Ali Khamenei, in der er jegliche Verhandlungen mit den USA kategorisch ausschloss, wächst die Frustration der Bevölkerung weiter.

Regierung hält an harter Linie fest

Trotz der wirtschaftlichen Lage verteidigen hohe Regierungsvertreter weiterhin Khameneis Haltung in der Außenpolitik. Präsident Masoud Pezeshkian warf im Anschluss an die staatliche Demonstration am 10. Februar zum Jahrestag der Islamischen Revolution 1979 US-Präsident Donald Trump vor, die „Revolution in die Knie zwingen“ zu wollen. Irans Vizepräsident Mohammad Reza Aref bezeichnete Trump als „unzuverlässig“ und sprach sich gegen Verhandlungen aus.
Gleichzeitig betonte Ali Khamenei am 7. Februar, dass Verhandlungen mit den USA weder „klug“ noch „weise“ oder „ehrenhaft“ seien. Er begründete diese Ablehnung mit einem einzigen Wort: „Erfahrung“.

Trumps Druckstrategie

Donald Trump hatte in den vergangenen Tagen bekräftigt, dass er eine neue, überprüfbare Nuklearvereinbarung mit Iran anstrebe. Eine solche Einigung würde den „Nahen Osten in ein großes Fest verwandeln“, so der US-Präsident.
Parallel dazu unterzeichnete Trump ein Präsidialdekret, mit dem er die Politik des „maximalen Drucks“ gegen Iran wiederaufnimmt.