Teheraner Stadtverwaltung beteiligt sich an Frauenunterdrückung

Der Stadtrat von Teheran hat bestätigt, in Teheraner U-Bahnen und U-Bahnstationen Hijab-Wächter*innen einzusetzen. Mehdi Chamran, der Leiter des Stadtrats, hat außerdem die Anwesenheit von Polizisten bei den Kontrollen gefordert, um gegen Frauen vorzugehen, die sich der Hijab-Pflicht widersetzen.

In den vergangenen Tagen hatten einige Medien, darunter die Online-Zeitung „Faraz“, über den Plan der Teheraner Stadtverwaltung berichtet, 400 „Hijab-Wächter*innen“ in der Teheraner U-Bahn einzusetzen. Chamran sagte am 8. August, ohne die Begleitung der Polizei werde “es nicht funktionieren, diese Leute in der U-Bahn einzusetzen“. Die Hijab-Wächter*innen könnten sich nur in Anwesenheit der Polizisten durchsetzen.

Zur Begründung des Einsatzes von Hijab-Wächter*innen in der U-Bahn sagte er: „Jeden Tag erhalte ich viele SMS, dass in der U-Bahn kein Hijab getragen wird. Aber ist die U-Bahn etwa anderes als die Straße?! Wenn die Straße in Ordnung ist, wird auch die U-Bahn in Ordnung sein.“ Chamran behauptete, dass die Bevölkerung Druck auf die Stadtverwaltung ausübe, die Hijab-Regeln durchzusetzen. 

Der Plan der Teheraner Stadtverwaltung, die Hijab-Wächter*innen in der U-Bahn einzusetzen, hat in den vergangenen Tagen in den sozialen Netzwerken zahlreiche negative Reaktionen hervorgerufen. Am Sonntag, den 6. August, schrieb die Online-Zeitung Faraz unter Berufung auf eine informierte Quelle, dass diese Kräfte, die von der Sicherheitsabteilung der Teheraner Stadtverwaltung ausgewählt worden seien und auch entsprechende Schulungen absolviert hätten, bald eingesetzt werden sollten.

Demnach werden die Hijab-Wächter*innen die Aufgabe haben, Personen, die keinen Hijab tragen, mündlich zu warnen, am Betreten der U-Bahn zu hindern und sie im Falle von Widerstand der Polizei zuzuführen.

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