Tausende Menschen im Iran durch Giftgas bedroht
In der südostlichen Region des Iran um die Stadt Zahedan sollen Medienberichten zufolge rund 200.000 Menschen von giftigen Gasdämpfen bedroht sein. 235 EinwohnerInnen Zahedans mussten in den vergangenen zwei Tagen bereits wegen des Einatmens der giftigen Dämpfe im Krankenhaus behandelt werden. 135 davon sollen bereits wieder entlassen worden sein, berichtet die Nachrichtenagentur MEHR unter Berufung auf das iranische Gesundheitsministerium. Den Berichten zufolge sollen insgesamt 40 Hektar der Region nahe der Grenzen zu Afghanistan und Pakistan betroffen sein. 109 Grund- und Oberschulen blieben deshalb am Montag geschlossen.
Über die Ursachen für die Ausbreitung der Giftgase gibt es verschiedene Angaben. Am Montag meldete die Polizeibehörde Zahedans, ein Händler der Behälter verkauft, habe Gefäße, die mit Insektenbekämpfungsmitteln für die Landwirtschaft befüllt waren, in einen nahen Fluss entleert und dort gewaschen. Der Händler sei verhaftet worden. Am Sonntag hatte Zahedans Gouverneur Abbasali Arjmandi behauptet, eine private Firma habe giftige Schadstoffe in den Fluss geleitet. Laut der medizinischen Fakultät der Universität von Zahedan entwickeln die Chemikalien in Verbindung mit Wasser giftige Dämpfe, die sich schnell verbreiten können. Der Fluss ist mit dem Abwassersystem der Stadt verbunden.
(fh)