Streit um Benzinexporte nach Venezuela

Jede Behinderung der iranischen Rechte auf freien Handel werde für die US-Regierung Folgen haben, die diese bereuen würde. Das twitterte der Sprecher des iranischen Wächterrats, Abbas-Ali Kadkhodaei, am Montag als Reaktion auf aktuelle Spannungen zwischen dem Iran und den USA.

Die iranische Nachrichtenagentur Fars hatte am Sonntag gemeldet, dass die USA die Lieferung iranischen Öls nach Venezuela mit Kriegsschiffen verhindern wollen. Fünf iranische Tanker mit Ölprodukten befinden sich auf dem Seeweg zu dem lateinamerikanischen Land. Venezuela und der Iran stehen unter US-Sanktionen.

Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif bezeichnete in einem Berief an UN-Generalsekretär Antonio Guterres mögliche Maßnahmen der USA gegen die Öl-Lieferung als „illegal“ und „Piraterie“.

Wie Fars weiter berichtete, soll der Schweizer Botschafter in Teheran einbestellt worden sein, um den USA eine ernsthafte Warnung der Islamischen Republik vor einer möglichen Bedrohung der Tanker mitzuteilen. Seit 1981 vertritt die Schweiz die US-amerikanischen Interessen im Iran.

Offiziell ist unklar, was sich die Regierung in Teheran unter Konsequenzen für eine mögliche US-Maßnahme vorstellt. Die ultrakonservative Tageszeitung Vatane Emrooz schrieb am Sonntag von „Unsicherheit für den Welthandel insbesondere im Persischen Golf, im Golf von Oman und im Roten Meer“.

Der Benzinverbrauch im Iran ist aufgrund der Einschränkungen durch die Coronakrise um fast fünfzig Prozent eingebrochen. Der Überschuss könnte die massive Treibstoffknappheit in Venezuela eindämmen. Unbestätigten Medienberichten zufolge soll Venezuela die Lieferungen mit Gold bezahlt haben.

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