Shajarian an historischem Ort beigesetzt

Der legendäre iranische Sänger Mohammad Reza Shajarian ist am Samstag im Ferdowsi-Mausoleum in der nordostiranischen Stadt Tus beigesetzt worden.

Ferdowsi ist der bekannteste Epiker des Iran, dessen monumentales Werk „Shahname“ („Das Buch des Königs“) in fast jedem iranischen Haushalt zu finden ist.

Mohammad Reza Shajarian war am Donnerstag nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren gestorben.

Kurz nach der Bekanntgabe seines Todes hatten sich Shajarians Fans vor dem Krankenhaus in Teheran versammelt, seine Lieder gesungen und Parolen gegen den staatlichen Rundfunk und „den Diktator“ skandiert. Der Rundfunk hat den Sänger seit 2009 boykottiert, weil er die sogenannte Grüne Bewegung gegen die islamischen Hardliner unterstützt hatte.

Der Tod des Meisters des klassischen persischen Gesangs hat auch in den sozialen Netzwerken eine Lawine der Anteilnahmen ausgelöst – von Trauerbekundungen bis zu Hassbotschaften gegen die Islamische Republik.

Das der Revolutionsgarde nahestehende Nachrichtenportal Tasnim berichtete am Freitag, die Beerdigung des Sängers werde wegen der Coronapandemie im engsten Familienkreis stattfinden. In den Sozialen Netzwerken wurde das kritisiert: Das Regime habe Angst vor den Protesten der Fans, schrieben einige. Andere kritisierten, das Regime gönne dem kritischen Sänger nicht einmal das letzte Geleit seiner Fans.

Trotz zahlreicher Absperrungen haben Hunderte Menschen an der Beerdigungszeremonie teilgenommen. (fp)

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