Sexuelle Kindesmisshandlung an Grundschule

Sechs Schüler einer Teheraner Grundschule sind von dem stellvertretenden Leiter der Schule sexuell missbraucht worden. Das hätten medizinische Untersuchungen bestätigt, sagte am Dienstag der stellvertretende Bildungsminister des Iran, Hamidreza Kafash, in einem Interview mit der Zeitung ShahrvandDer 33-jährige Schulleiter befindet sich in Untersuchungshaft. Er streitet die Vorwürfe weiterhin ab. Dem Zeitungsbericht zufolge sollen unterdessen weitere Eltern Klagen gegen den Mann erhoben haben. Der Staatsanwalt habe deshalb bereits ein zweites Verfahren gegen ihn eingeleitet.

Die Missbrauchsfälle an dieser Schule sollen sich über fünf Jahre erstreckt haben und wurden vor einem Monat erstmalig öffentlich bekannt. Die Verantwortlichen der Schulverwaltung hatten zunächst versucht, die Vorfälle zu vertuschen, und den Eltern der betroffenen Kinder geraten, nicht mit den Medien zu sprechen. Das sorgte für Empörung unter iranischen KinderrechtsaktivistInnen. Statt die Probleme unter den Teppich zu kehren, sollten den Schulen mehr Mittel für Aufklärungsarbeit zur Verfügung gestellt werden, um Kinder vor sexuellem Missbrauch zu schützen, sagte Shiva Dolatabadi, Vorstandsmitglied des iranischen Kinderschutzvereins. Statistische Erhebungen über die Anzahl der Fälle sexuellen Kindesmissbrauchs im Iran gibt es nicht.

(fh)