Sänger wegen politischer Lieder zu Haftstrafe und Peitschenhieben verurteilt

Der iranische Sänger und Musiker Mehdi Yarahi ist wegen eines seiner Lieder zu zwei Jahren und acht Monaten Gefängnis sowie 74 Peitschenhieben verurteilt worden. Das gab seine Anwältin Zahra Minuei am Dienstag, dem 9. Januar 2024, auf dem sozialen Netzwerk X, vormals Twitter, bekannt. Das Urteil sei von der 26. Kammer des Revolutionsgerichts in Teheran ausgestellt worden, so Minuei. Gemäß Artikel 134 des Islamischen Gesetzbuches soll Yarahi demnach eine Haftstrafe von einen Jahr verbüßen. Derzeit ist der Musiker gegen eine Kaution von 15 Milliarden Toman vorübergehend auf freiem Fuß. Nach der Veröffentlichung eines Liedes mit dem Titel „Dein Kopftuch“ war der Sänger am 28. August 2023 vom Sicherheitsapparat der Islamischen Republik festgenommen worden. Später wurde er wegen „Verwirrung der öffentlichen Meinung und Propaganda gegen das System“ angeklagt.

„Dein Kopftuch“ ist nicht das erste Lied, mit Yarahi die iranische Protestbewegung unterstützt. Nach dem Ausbruch der Protestwelle „Frau-Leben-Freiheit“ im September 2022 veröffentlichte er „Das Lied der Frau“ und „Das Lied des Lebens“, die sich beide auf das Hauptmotiv der Proteste beziehen. Zudem war er in sozialen Netzwerken aktiv. Seine Verhaftung fand große Aufmerksamkeit in der iranischen Gesellschaft und in den internationalen Medien.

Die Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi, die 2023 mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde, schrieb aus dem Gefängnis: „Mit dem Singen von ‚Dein Kopftuch‘ hat Mehdi Yarahi den Plan der religiösen Tyrannei, alle zum Schweigen zu bringen und Angst zu schüren, herausgefordert und umgekehrt.“ Yarahi war bereits im Jahr 2019 aufgrund seiner politischen Lieder verfolgt und mit Anklagen wie „Propaganda gegen das System“ und „soziale Zusammenarbeit und Verschwörung“ konfrontiert worden.

Etwa 300 Menschen haben sich entschieden, das Iran Journal vor dem Aus zu retten. Auch Sie können uns helfen, in dem Sie direkt (hier klicken) oder durch unsere Crowdfunding-Kampagne (hier klicken) Fördermitglied der Redaktion werden.

Zur Startseite