Reisetouren zur Yalda-Nacht verboten

Der Leiter der iranischen staatlichen Organisation für Kulturerbe, Handwerk und Tourismus (ichto) in Teheran, Rajabali Khosrowabadi, hat in einer Verordnung allen Reiseagenturen verboten, Reisen anlässlich der Yalda-Nacht anzubieten. Das meldeten iranische Nachrichtenagenturen am Donnerstag. Gegen Reisebüros, die gegen dieses Verbot verstoßen, werde rechtlich vorgegangen.

Die Yalda-Nacht ist eines der bedeutendsten vorislamischen Feste des Iran. Sie wird nach dem iranischen Sonnenkalender vom 21. auf den 22. Dezember begangen, in der Nacht der Wintersonnenwende und damit der längsten Nacht des Jahres. In der alten persischen Kultur glaubte man, dass in dieser Nacht der Sonnengott Mithra geboren wurde, der für Kraft und das Gute auf dieser Welt steht. Die Yalda-Nacht zählt zu den Freudenfesten der Nation. Die Familien treffen zum Abendessen zusammen, bei dem traditionell Hülsenfrüchte und Granatäpfel serviert werden. Zur Yalda-Nacht gehört auch, den Gedichtband des berühmten alten persischen Dichters Hafiz aufzuschlagen und um Prophezeiungen zu bitten.

Khosrowabadi begründetet seine Entscheidung damit, dass sich in diesem Jahr die Yalda-Nacht mit dem Todestag des islamischen Propheten Mohammad und des zweiten schiitischen Imam Hassan am Sonntag überschneide. An islamischen Trauertagen achtet das islamische Regime darauf, dass sich die IranerInnen nicht in der Öffentlichkeit vergnügen. Zudem ist am kommenden Dienstag auch der Todestag des achten schiitischen Imam Reza. Viele Reiseagenturen hatten die Feiertage genutzt, um Yalda-Nacht-Reisetouren anzubieten.

(fh)