Reaktionen auf die Hinrichtung von Jamshid Sharmahd

Die Bundesregierung hat die Hinrichtung des iranisch-deutschen Staatsbürgers Jamshid Sharmahd in Iran scharf verurteilt. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die Hinrichtung auf X (ehemals Twitter) als „Skandal“ und kritisierte, dass Sharmahd nicht die Gelegenheit gehabt habe, sich gegen die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen zu verteidigen. Außenministerin Annalena Baerbock nannte die Exekution „Ermordung“ und betonte, dass Deutschland stets auf die „ernsten Konsequenzen“ solcher Maßnahmen für die bilateralen Beziehungen hingewiesen habe.

Deutschland rief seinen Botschafter aus Teheran für Konsultationen nach Berlin zurück und bestellte den Geschäftsträger Irans in das Außenministerium ein, um den „schärfsten Protest“ zu übermitteln. Auf X schrieb das deutsche Auswärtige Amt: „Wir behalten uns weitere Maßnahmen vor.“

Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU, forderte die Ausweisung des iranischen Botschafters aus Deutschland und bezeichnete die Exekution als „scheußliches Verbrechen“. Er hatte zuvor die Freilassung Sharmahds politisch unterstützt.

Amnesty International forderte Deutschland auf, Ermittlungen zur Hinrichtung Sharmahds einzuleiten und Haftbefehle gegen die Verantwortlichen auszustellen. Die EU verurteilte die Exekution ebenfalls und kündigte „Maßnahmen“ als Reaktion an, ohne jedoch Details zu nennen.

Gazelle Sharmahd, die Tochter von Jamshid Sharmahd, die bereits während dessen Inhaftierung immer wieder auf seinen schlechten Gesundheitszustand und die Gefahr für sein Leben hingewiesen hatte, forderte Deutschland und die USA auf X zu “konkreten Konsequenzen” auf und erklärte, die Familie werde “keine bloßen Beileidsbekundungen” akzeptieren.

Foto: Gazelle Sharmahd

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