Raketenangriffe nahe Erbil: Irak verurteilt Iran und prüft Sicherheitsverletzungen
Die jüngsten Raketenangriffe der iranischen Revolutionsgarden auf Erbil, die Hauptstadt der Regierung der Autonomen Region Kurdistan im Irak, haben scharfe Reaktionen ausgelöst. Der Irak verurteilte die Angriffe entschieden und kündigte an, den Fall dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vorzulegen.
Die Revolutionsgarden gaben in aufeinander folgenden Erklärungen bekannt, dass sie mit „24 Raketen verschiedener Typen“ die „Basis des Mossad-Spionagenetzwerks“ in Erbil im irakischen Kurdistan sowie ein ISIS-Zentrum in Syrien zerstört hätten. Der amerikanische Sender ABC berichtete dagegen unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass mindestens acht verschiedene Standorte in Erbil im Irak und in der Nähe des US-Konsulats sowie Wohngebiete in dieser Stadt Ziel des Raketenangriffs waren.
Die örtlichen Behörden der autonomen Region Kurdistan bestätigten den Tod von vier Personen. Sechs weitere Personen seien verletzt worden. Infolge des Angriffs wurde der Luftverkehr über Erbil eingestellt. Omed Khoshnaw, der Gouverneur von Erbil, bezeichnete den Angriff in einem Gespräch mit lokalen Medien als „terroristisch“ und sagte, dies sei „eine unmenschliche Handlung“ gegen Erbil, die aber Stadt nicht erschüttern werde. Auch Masrour Barzani, der Premierminister der autonomen Region Kurdistan, verurteilte den Angriff auf das Schärfste und forderte die Zentralregierung des Irak auf, eine entscheidende Haltung gegenüber der „offensichtlichen Verletzung der Souveränität des Irak und Kurdistan“ einzunehmen. Der Sicherheitsrat der Regierung der Autonomen Region hat die Zentralregierung des Irak und die internationale Gemeinschaft aufgefordert, „nicht schweigend auf dieses Verbrechen zu reagieren“.
Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtet unter Berufung auf einen Sicherheitsberater im Irak, die Behauptungen der Revolutionsgarden über den Angriff auf ein Mossad-Hauptquartier in Erbil seien nach einem Besuch des Gebäudes als „unrichtig“ zurückgewiesen worden. Die USA hatten zuvor den Angriff der Revolutionsgarden mit ballistischen Raketen im Nordirak als „rücksichtslos und ungenau“ bezeichnet. Israel hat bisher keine Stellungnahme dazu abgegeben.
Matthew Miller, der Sprecher des US-Außenministeriums, verurteilte den Raketenangriff auf Erbil und sagte, dass die USA die Regierungen des Irak und der Region Kurdistan unterstützen werde. US-amerikanische Beamte sagten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, Einrichtungen der USA oder von deren Truppen hätten bei diesen Angriffen keinen Schaden genommen. Gleichzeitig behaupten die US-geführten Koalitionstruppen im Irak, drei Drohnen in der Nähe des Flughafens Erbil abgeschossen zu haben.
Lokale Medien im Irak berichteten unterdessen, dass die irakische Regierung am Dienstag eine Sicherheitssitzung einberufen wird, um „Verletzungen der territorialen Integrität des Landes und Verletzungen des Sicherheitsabkommens zwischen den beiden Ländern“ zu untersuchen.
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